Wechselrichter

Wechselrichter
Hier das kleine 1 x 1 zum Verständnis der verschiedenen Arten von Wechselrichtern, einfach erklärt:

Netz Wechselrichter:
(dazu gehören auch die Mikro Wechselrichter für Balkonanlagen), haben immer einen PV Anschluss (DC) für die Module und immer einen bidirektionalen Netz Anschluss (AC) für das Stromnetz. Bidirektional heißt, der AC Strom kann in beide Richtungen fließen. Vom Netz in den Wechselrichter rein, damit er merkt, dass ein Netz anliegt. Aus dem Wechselrichter raus ins Netz, wenn die Module Strom liefern. Wenn kein Netz anliegt, z.B. bei Stromausfall, schaltet sich der Wechselrichter sofort ab. Das ist Vorschrift und schützt z.B. bei Arbeiten am Netz die Techniker vor einem Stromschlag trotz abgeschaltetem Netz. Nur die Mikro Wechselrichter dürfen an eine Steckdose angeschlossen werden. z.Z. maximal 600W, das wird in Kürze auf 800W erhöht. Die Leistung der anderen ist dafür zu groß und sie müssen vor der Hausverteilung, also den Sicherungen angeschlossen werden. Alle Netz Wechselrichter müssen beim Versorger angemeldet werden und dazu muss man das "Einheitenzertifikat" und das Zertifikat für den "NA Schutz" vorlegen. Es gibt einphasige und dreiphasige Netzwechselrichter, die Mikro Wechselrichter nur einphasig. 

Insel Wechselrichter: haben immer einen Batterie-Anschluss, entweder 12V, 24V oder 48V. Es gibt welche die nur einen AC Ausgang haben, an den schließt man die Verbraucher an, die man damit versorgen will. Um die Batterien mit PV zu laden, braucht man dann noch einen PV Regler oder ein externes Ladegerät.
Andere haben auch einen AC Eingang, weil sie die Batterien auch über ihr integriertes Ladegerät von 230V laden können, z.B. von einem Notstromaggregat, theoretisch auch über das Netz, aber für die meisten gibt es weder das Einheitenzertifikat noch das für den NA Schutz. Es wäre also illegal, sie ans Netz anzuschließen. Es gibt aber auch Ausnahmen, wie z.B. den Victron Easy Solar II. Auf jeden Fall sind der AC Eingang und der AC Ausgang nicht bidirektional.
Das heißt, in den Eingang kann man Strom hineinschicken, es kommt aber nie welcher raus. Ist technisch nicht möglich. Aber wenn das Netz ausfällt, arbeitet der Wechselrichter weiter. Deshalb will der Versorger ein Zertifikat darüber sehen, dass er wirklich garantiert kein noch so kleines Bisschen Strom raus schicken kann.
An den AC Ausgang kann man nur Verbraucher anschließen, aber niemals eine Stromquelle. Tut man es doch, ist der Wechselrichter sofort kaputt.
Auch für diese Wechselrichter braucht man einen externen PV Regler, wenn man die Batterien mit PV Strom laden will.
Dann gibt es seit einiger Zeit auch noch Insel Wechselrichter, die schon einen integrierten PV Laderegler haben (z.B. der EASUN) Diese nennt man auch Insel-Hybrid, was aber oft missverstanden und mit den echten Hybrid Wechselrichtern verwechselt wird. Insel Wechselrichter sind immer einphasig, bei manchen kann man drei Stück zu einem dreiphasigen System zusammenschalten.

DC gekoppelte Hybrid Wechselrichter: Das ist praktisch eine Kombination aus Netz- und Insel Wechselrichter. Diese haben also einen bidirektionalen Netz Anschluss, der eben genau wie bei einem Netz-Wechselrichter arbeitet, inklusive PV Eingang. Solange Netz anliegt, werden die Verbraucher vorrangig mit PV Strom versorgt, Überschuss wird in der Batterie gespeichert.
Und sie haben einen "Notstromausgang", der bei Netzausfall weiterhin die angeschlossenen Verbraucher mit Strom aus PV und/oder Batterie versorgen kann. Je nach Modell kann man an diesen Ausgang das ganze hausinterne Netz anschließen oder man schließt nur die wichtigsten Verbraucher an, die, wie z.B. die Gefriertruhe, auch bei Stromausfall weiter laufen sollen. Für diese Wechselrichter gibt es die erforderlichen Zertifikate. Hybrid Wechselrichter gibt es ein- und dreiphasig. Batterieseitig unterscheidet man zwischen Niedervolt (meist 48V DC) und Hochvolt-Hybriden (z.B. 180 bis 600V DC)
Hybrid Wechselrichter brauchen in der Regel ein Smart-Meter oder Energy-Meter, das die Ströme und deren Fließrichtung auf den Phasen misst. Dank dieser Informationen kann der Hybrid Wechselrichter den Eigenverbrauch optimieren.

Eine Besonderheit sind die AC gekoppelten Kombinationen aus Speicher mit Insel Wechselrichter, wie z.B. die Tesla Powerwall. Diese wird nach dem Netz Wechselrichter der PV Anlage eingebunden und lädt den Speicher mit dem AC Strom des Netz-Wechselrichters der vorhandenen PV Anlage. Wird kein (oder nicht genug) PV Strom erzeugt, gibt die Batterie den gespeicherten Strom über den Insel-Wechselrichter ins Hausnetz ab.

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